gesehen im Pariser Louvre. Einer von vielen, die dieses Bild vor uns bestaunten, war Kurt Tucholsky. Was er sich dabei dachte, hat er in diesem kleinen Gedicht festgehalten:
Das Lächeln der Mona Lisa
Ich kann den Blick nicht von dir wenden.
Denn über deinem Mann vom Dienst
hängst du mit sanft verschränkten Händen
und grienst.
Du bist berühmt wie jener Turm von Pisa,
dein Lächeln gilt für Ironie.
Ja … warum lacht die Mona Lisa?
Lacht sie über uns, wegen uns, trotz uns, mit uns, gegen uns –
oder wie –?
Du lehrst uns still, was zu geschehn hat.
Weil uns dein Bildnis, Lieschen, zeigt:
Wer viel von dieser Welt gesehn hat –
der lächelt, legt die Hände auf den Bauch und schweigt.
Theobald Tiger
Kurt Tucholsky (1890 – 1935)
Die Weltbühne, 27.11.1928, Nr. 48, S. 819,
seen in the Louvre in Paris
One of so many people who gazed at this picture before us was Kurt Tucholsky. What he tought about it he wrote down in this little poem:
The Smile of Mona Lisa (1928)
I can’t turn my eyes from you
the way you hang over your guardian
with softly folded hands,
and grin.
As famous as the Tower of Pisa
your smile stands for irony.
Yes… why is the Mona Lisa smiling?
Is she laughing at us, about us, despite us, with us
against us –
or some other why?
You silently teach us what must be
because your image, Lisa, proves:
one who has seen much of this world
smiles, lays the hands on the abdomen
and is silent.
Kurt Tucholsky (1890 – 1935)
Hier findet Ihr alle Beiträge zur Reise:
Paris 2009- Vom Glück des Reisens
— Das Lächeln der Mona Lisa